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Bürgerfahrt nach Großbritannien 2025

By Oktober 10, 2025No Comments

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Bürgerfahrt nach Großbritannien 2025

Thema Industrialisierung  –  arm und reich

1825-2025

200 Jahre Personenbeförderung mit der Eisenbahn

Stockton-Darlington Railway

(06.9.-15.09.2025)

1.Tag: Anreise und Fährüberfahrt

Alle 34 Mitreisenden sind pünktlich am Südbad versammelt, so dass wir nach einer kurzen Passkontrolle um 12.00 mit unserem bewährten Busfahrer Volker Quinting und Ruhrbus in Richtung Rotterdam abfahren können.

Rosmarie kontrolliert die Pässe

Nach reibungsloser Fahrt müssen wir jedoch feststellen, dass unsere Fähre sich mit anderen großen Schiffen noch im Hafen von Rotterdam im Rahmen des 1. „World -Harbour- Days“ aufhält.

Portlantis Rotterdam

Also fahren wir zur Küste und genießen dort auf einer Besucherplattform zwei entspannte Stunden mit viel Information zur Neugestaltung der Küstenlinie.

Danach checken wir auf unserer Fähre ein, genießen einen Sundowner und bekommen schließlich ein auswahlreiches Abendbuffet. Nicht alle können die Nacht in ruhigen Kabinen verbringen, da es manche Autofahrer versäumt haben, ihre Alarmanlagen abzustellen.

2.Tag: York und Ripon

Leider hat man vergessen, uns darüber zu informieren, dass die Zeit um 2.00 Uhr auf englische Zeit, also eine Stunde zurückgesetzt wird. Somit stehen einige von uns zu früh beim Frühstücksbuffet. Nach unserem Frühstück gehen wir bei sehr mildem Wetter um ca. 8.00 von Bord und erreichen schon um 09.30 die historische Altstadt von York.

Beobachtung des Anlegemanövers

Mit Stadtplan und Tipps für Sehenswürdigkeiten ausgerüstet, verteilt sich unsere Gruppe zur Erkundung der Stadt. Es ist Sonntag und in den Shambles, den ehemaligen Metzgerstraßen, braust das Leben.

York von der Stadtmauer gesehen

Zahlreiche Touristen aus aller Welt sind hier wieder einmal zu Gast, der Markt und die meisten Geschäfte sind geöffnet. York ist auf viele Touristen eingestellt und wird spielend damit fertig.

Einige von uns nutzen die Zeit, um endlich einmal die großartige Kathedrale zu besuchen, die alte Gildehalle „The Adventurers Hall“ oder die schön restaurierte mittelalterliche „Barley Hall“. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Um ca. 16.00 treten wir die Weiterfahrt nach Ripon an, unserem ersten Ziel mit Hotel. Ripon ist eine Kleinstadt (ca. 16500 E) in Yorkshire am River Skell. Bekannt wurde die Stadt durch Wollproduktion und Verarbeitung, eine große Farbmühle und im !9/20Jh. auch als Kurbad. Dies befand sich auf dem Gelände unseres Hotels, das gleich neben dem Kurpark liegt. Außerdem ist die Stadt heute vielen Engländern vor allem in Yorkshire wegen der „Royal Studley Water Gardens und Fountains Abbey“ ein Begriff.

The Ripon Inn – Unser Hotel

Der Hotelmanager begrüßt uns sehr freundlich, wir beziehen unsere bequemen Zimmer und treffen uns wieder zum gemeinsamen Abendbuffet.

 

 

 

Danach macht sich eine kleine Gruppe auf, um den „Hornblower“ eine alte Tradition hier in Ripon zu hören.

Der Hornblower

3. Tag: Ripon und Fountains Abbey mit Royal Studley Water Gardens

Dieser Tag ist ausschließlich dem Besuch von Fountains Abbey mit den Studley Water Gardens vorbehalten.

Fountains Abbey

Eine kleine Gruppe von Mönchen der reichen Abtei St. Mary’s in York, die des luxuriösen Lebens dort überdrüssig waren, gründeten das Kloster um 1132. Aus anfänglich bitterer Armut entwickelte sich aufgrund des Wollhandels  – Ironie des Schicksals – eines der wohlhabendsten Klöster in ganz Nordengland Wir beginnen bei der Fountains Hall , einem Herrenhaus aus dem frühen 17,Jh. Zur Zeit befindet sich hier eine Ausstellung zum Thema „Licht und Schatten“. Von da aus wandern wir individuell an der Mühle vorbei,

ehemalige Mühle

die noch bis ca. 1930 betrieben wurde, entlang des kleinen Museums zur Geschichte der Abtei und schließlich durch die romantischen Ruinen der Abtei, so wie sie sich den Gästen von George und John Aislabie präsentiert hat. John Aislabie setzte ab 1718 seine Pläne für groß angelegte Wasserläufe mit Teichen

im Park

und Pavillions mit wundervollen immer neuen Blickachsen um. Ganz am Ende der Gardens trifft man die meisten Gruppenmitglieder wieder bei einer Stärkung in dem dortigen Café.

Dies scheint laut Wetterbericht einer der letzten schönen Tage des Sommers zu sein. Ein Glück für uns! Der Abend wird im Hotel bei einem gemütlichen Essen, einem Drink und für einige mit einem Gang zum „Hornblower“ beschlossen.

 

 

 

4. Tag :Workhouse , Courthouse und Sehenswertes in Ripon

 

Wir sind um 10.00 am Workhouse Museum angemeldet. Hier in Ripon befindet sich das letzte fast vollständig erhaltene „Workhouse“ der Region.

Unsere Gruppe vor dem Workhouse

Früher zur viktorianischen Zeit verfügte jede größere Gemeinde über ein solches Haus. Es bot Witwen, Waisen, Armen, und Kranken Unterkunft und Verpflegung, zwar unter rigiden Regeln, aber immerhin einen Platz zum Leben und Arbeiten. Auch umherwandernde Landstreicher wurden für zwei Tage beherbergt, unter der Auflage, dass sie Arbeiten für die Gemeinschaft erledigten.

In der Schule

 

 

 

 

 

 

 

 

In der Küche

Wir werden durch die Schule, die Küche, die Aufnahmeräume , den Garten und schließlich in die Wohnung des Aufsichtsehepaars geführt.

 

 

 

 

 

 

 

Nach einer Mittagspause mit Tee/Kaffee und Scones beginnt der zweite Teil des Besuches: das Courthouse. Hier bekommen wir Gelegenheit, selbst bei einem Rollenspiel aktiv zu werden, und wir spielen eine Gerichtsverhandlung aus der Mitte des !9.  Jh. nach. Ein großer Spaß, der jedoch auch sehr nachdenklich macht.

Im Courthouse

Einige von uns nutzen den Nachmittag zum Besuch der Kathedrale, einem Spaziergang entlang des Skell oder bummeln durch den Spa Garden.

5. Tag: Saltaire

 

Tatsächlich scheint der Sommer vorbei zu sein. Das Wetter ist trübe als wir uns aufmachen, um nach Saltaire, einer Siedlung in der Nähe von Leeds, zu fahren.

Weltkulturerbe Saltaire

Hier hatte sich der Unternehmer Titus Saltaire entschlossen, eine große Weberei neu zu gründen, nachdem er festgestellt hatte, dass die Luft der verpesteten Städte seine Arbeiter krank machte. Die Himmelsrichtung der neuen Siedlung lag in einer Frischluftschneise vor der eigentlichen Fabrik, alle Häuser waren mit fließendem Wasser versehen. Salt ließ ein Krankenhaus, eine Schule, Bade- und Waschhäuser, eine Kirche und ein großes Areal zur Erholung anlegen. Heute ist die Siedlung Weltkulturerbe, steht unter strengem Denkmalschutz und ist als Wohnstatt sehr begehrt.

In der Siedlung

Wir schlendern durch das Städtchen, besuchen das große Gemeindehaus und schauen uns die – natürlich hierarchisch gegliederte – Wohnbebauung an. Die eigentliche Fabrik, in der zur Zeit der Hochproduktion 1200 Webstühle standen, wird heute als Galerie, Verkaufslokal, Ausstellungsfläche und Gastronomie genutzt. Auch hier gibt es viel zu sehen.

Galerie

Schließlich machen wir uns auf den Weg zurück, ohne Abstecher in das Bronte-Land, da die Zeit dazu leider nicht mehr ausreicht. Ein Kapitel aus „Jane Eyre“ soll ein kleines Trostpflaster sein.

6. Tag: Castle Howard und Darlington

 

Der Abschied aus unserem schönen Ripon Inn Hotel fällt allen nicht leicht. Nun geht es zunächst zum Castle Howard, wieder zum Thema “reich“.

Castle Howard

Castle Howard, ein Barockschloß von beeindruckender Größe, befindet sich immer noch im Besitz der Familie Howard. Das Familienoberhaupt ist der erste Pier der englischen Krone. Das Schloss hat enorme Ausmaße und einen riesigen Landschaftspark. Ein Flügel wurde von einem Feuer zerstört und nur als Rohbau gesichert.

Um ca. 17.00 erreichen wir unser zweites Ziel, unsere Partnerstadt Darlington, wo wir von Tom Nutt und Ann Ryder erwartet werden. Der heutige Abend dient der Entspannung, wo jeder sich ein Lokal seines Geschmacks aussucht.

7. Tag: Rathausbesuch, Hippodrome Theater und Bibliothek

 

Tom holt uns nach dem Frühstück im Hotel ab und wir gehen gemeinsam zur Townhall.

Die Bürgermeisterin von Darlington

Dort erwartet uns die Bürgermeisterin. Wir lernen noch einmal die Bedeutung des Stadtwappens kennen und werden zum Kaffee/ Tee geladen.

Wir bekommen das Stadtwappen erklärt

Danach führt uns ein sehr engagierter Schauspieler zusammen mit seiner Kollegin durch das erst kürzlich renovierte viktorianische Theater „The Hippodrome“. Auch hier erleben wir eindrucksvoll, wie arm und reich peinlich genau voneinander getrennt wurden.

Die Schauspieler bekommen Geschenke

Der anschließende Besuch in der ebenfalls frisch renovierten Bibliothek zeigt die ausgeprägte Neigung der Quäkerfamilien, hier den ärmeren Schichten Zugang zu Bildung zu verschaffen.

In der Bibliothek

Wer jetzt noch Energie genug hat, kommt mit auf einen Gang durch die Höfe, die Wynds von Darlington und zum Quäkerfriedhof. Obwohl die Stadtkirche St. Cuthbert geschlossen ist, finden wir per Zufall ein Schlupfloch und bekommen eine kenntnisreiche Führung.    

Nach einem frühen Abendessen im Hotel geht es dann zum spannend erwarteten Quoitsspiel in den ältesten Quoits Club Englands. Besonders der weibliche Teil der Reisegruppe hat großes Vergnügen an dem Spiel. Bei leckeren Snacks und einem Bier führen wir interessante Gespräche mit den anwesenden Club- oder Association Mitgliedern.

im ältesten Quoits Club Englands

8. Tag: Hopetown Museum

 

Heute kommen wir zum Höhepunkt unserer Reise, dem neu eröffneten Eisenbahnmuseum „Hopetown“, benannt nach einer alten Bahnstation in der Nähe.

Hopetown Museum

Wir feiern 200 Jahre Personenbeförderung mit der Eisenbahn, zugänglich für arm und reich. Wieder sind wir beim Thema unserer Reise. Tom Nutt hat für uns einen kostenlosen Snack organisiert, Nigel Davison ist zu uns gestoßen, so dass wir in englischer Begleitung den Tag verbringen.

Skerne Brücke

Viele Chöre geben ihr Programm zum Besten. Das Museum bietet tiefe Einblicke in die Schaffung dieses neuen Beförderungsmittels. Auch in der Stadt auf dem Marktplatz spielen den ganzen Tag über verschiedene Bands mit verschiedenen Musikstilen.

Gegen Abend haben wir dann unseren Abschiedsabend mit einer Veranstaltung im Dolphincentre. Außer der Bürgermeisterin sind viele Freunde der Partnerschaft Darlington-Mülheim gekommen. Wir führen während eines großen Buffets interessante Gespräche, die alle von der Hoffnung geprägt sind, dass unsere Freundschaft weiter bestehen bleibt.

9. und 10. Tag: Abreise und Newcastle

 

Mit Wehmut nehmen wir Abschied von Tom und Nigel, nachdem wir alle Einkäufe für unseren Adventsmarkt im Bus verstaut haben. Wir hoffen, dass die beiden gesund und munter zum Weihnachtsmarkt  wieder in Mülheim sind.

Tom und Nigel

In Newcastle haben wir 2 entspannte Stunden, bevor wir uns zur Fähre DFDS aufmachen. Leider öffnet sich heute das „Blinking Eye“, die Millennium Brücke, nicht, weil eine Reparatur nötig ist.

Die Brücken in Newcastle

Auf der Fähre beziehen wir unsere Kabinen und nehmen am Abend an einem hervorragenden Buffet teil. Diesmal ist die Nacht für die meisten von uns ruhig bis auf die See. Wegen der rauhen See legen wir eine halbe Stunde später als geplant an, sind aber dennoch nach reibungsloser Fahrt um 15.00 zu Hause.

Unsere Truppe

Text :   R. und G. Scholz
Fotos:  B. und H-W. Groß