Die Städtepartnerschaft zu Darlington besteht seit 1953.

Die erste Städtepartnerschaft Mülheims wurde mit Darlington eingegangen. Sie besteht seit 1953. Diese Partnerschaft lag nahe, weil Mülheim und Darlington, bzw. das Ruhrgebiet und Nordost-England von der Produktion von Kohle, Eisen und Stahl abhängig waren. Tom Nutt, Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins (Darlington Town Twinning & International Association DTTIA), besucht seit vielen Jahren Mülheim und steht als Person für die Idee, dass aus ehemaligen Kriegsgegnern überzeugte europäische Freunde werden können.

Darlington mit ca. 100.000 Einwohnern liegt in der nordenglischen Grafschaft Durham, ca. 100 km südlich der schottischen Grenze und 60 km nördlich der Stadt York. Die Stadt wird heute noch wirtschaftlich geprägt durch den Stahl- und Maschinenbau, aber auch durch die Verpackungs- und Kunststoffindustrie sowie den Dienstleistungssektor. In der Innenstadt haben sich noch alte, typisch englische Straßenzüge erhalten, einige ehrwürdige Kirchtürme überragen das Stadtbild.

Berühmt ist Darlington für Stevensons „Locomotion Nr. 1“, die im Eisenbahnmuseum besichtigt werden kann und als erste öffentliche Eisenbahn der Welt Kohle und Passagiere von Durham über Darlington nach Stockton transportiert hat.

Erst im engen Kontakt mit den Städtepartnern erfährt der Besucher die Besonderheiten des Partnerlandes. So lernt man in Darlington Quoits erstmalig kennen. Ein Spiel, das mit Metallscheiben gespielt wird, die traditionell aus Stahl bestehen und über eine festgelegte Distanz auf einen Metalldorn geworfen werden. Der Dorn ist zentral und vertikal in einem Quadrat aus feuchtem Ton mit einem Durchmesser von drei Fuß positioniert.

Den typischen Geschmack englischer Marmelade verbreiten wir in Mülheim, indem wir sie aus Darlington mitnehmen und auf dem Weihnachtsmarkt verkaufen. Ein anderes typisches Produkt ist das alkoholfreie Ginger Ale, das man nicht beschreiben kann, sondern kosten muss.

Darlington und Nord-Ost- England

Die Fahrten nach England beginnen in Mülheim mit der Busfahrt in die Niederlande. Von dort bringt eine Fähre über Nacht die Reisenden nach Hull oder Newcastle.

Die landschaftlich reizvolle Umgebung von Darlington lädt zu Ausflügen etwa in die Yorkshire Dales oder in die North York Moors ein. Die historischen Stadtkerne von Durham (mit seiner Weltkulturerbe-Kathedrale), Whitby oder York sind gut zu erreichen.

Eine Landmarke Nordenglands ist die riesige Skulptur des Bildhauers Antony Gormley „Angel of the North“ aus dem Jahr 1998. Es handelt sich bei der rostbraunen Stahlskulptur um einen Engel, der durch das verwendete Material an die industrielle Vergangenheit Nordenglands erinnern soll. Die Konstruktion erreicht eine Höhe von 20 Metern und eine Flügelspannweite von 54 Metern.

Im historischen Bahnhof von Grosmont kann die North York Moors Railway genutzt werden, um mit alter Dampflok und Salonwagen nach Pickering zu fahren. Heute wird die Bahn von Freiwilligen betrieben und ist – nicht zuletzt durch Filme wie ‚Harry Potter‘ – zu einer Touristenattraktion geworden.

Die gotische Kathedrale in York ist die größte mittelalterliche Kirche in England. Nach einer Bauzeit von 250 Jahren wurde sie im Jahre 1472 fertiggestellt. Wegen der langen Bauzeit stammen die verschiedenen Bereiche der Kirche aus unterschiedlichen Epochen der Gotik. Im 13. Jh. entstanden die Querschiffe im Early English Style, im 14. Jh. Hauptschiff und Kapitelhaus im Decorated Style und im 14./15. Jh. der Chor und die Türme im Perpendicular Style.

Das nordenglische Freilichtmuseum Beamish ermöglicht einen Einblick in das Zeitalter der „Victorians“ (1837-1901) und deren Leben im Alltag. Dort kann man sich städtisches Leben um 1900 genauso wie eine Bergarbeiter-siedlung oder ein typisches Dorf ansehen und sich dabei mit historischen Verkehrsmitteln durch das weiträumige Gelände vorwärtsbewegen. Einiges wird deutlich, dass man als „typically English“ bezeichnen kann. Und natürlich passt der Gast sich gerne der Sitte an, einen five o‘clock tea mit Scones, Clotted Cream und Erdbeerkonfitüre zu sich zu nehmen.