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2023 08 Bürgerfahrt Finnland 14.08. – 23.08.2023

By Oktober 12, 2023No Comments
Lakritz – Eine Besonderheit aus Kouvola – und immer in Griffweite ……..

Über die Bürgerfahrt nach Finnland, dem Besuch in unserer Partnerstadt KOUVOLA und die anschließende Rundreise durch das Seengebiet, und nicht zuletzt, der Besuch in der Hauptstadt Helsinki berichten einige Mitreisende!

Bericht von Susanne Drensler

Wenn einer eine Reise tut – begeistert er sich oft für ein neues ihm bisher
nicht bekannte Land. So ist es mir ergangen – und meinen Mitreisenden.

Helsinki liegt nur zwei Flugstunden von Düsseldorf entfernt und doch ist Finnland für Deutsche kein Reiseziel wie viele Länder Süd-Europas.
Auf dem Weg nach KOUVOLA liegt PORVOO, die zweitälteste Stadt Finnlands mit einer malerischen Altstadt. Der Rundgang vorbei an den Holzhäusern, den Salzhäusern am Fluss und dem Dom stimmten uns bei strahlenden Sonnenschein auf die folgenden Tag ein. Bevor es jedoch endgültig nach KOUVOLA ging, lernten wir zwei finnische Spezialitäten kennen:
Salmiakki , einen Likör, und Marianne, mit Schokolade gefüllte Minzbonbons.

Drei Übernachtungen , vom 14.8.-17.8.2023, waren für den Aufenthalt in KOUVOLA vorgesehen. Wie Ulf Tütken berichtete, ist KOUVOLA mit 80.000 Einwohnern die 11. größte Stadt Finnlands, mit einer Fläche von der Größe Luxemburgs. Sie gehört historisch zu Karelien und hat sich im Laufe der Zeit zum bedeutenden Eisenbahnknotenpounkt entwickelt. Dank der Lage am Fluss Kymijoki entstanden in KOUVOLA mehrere Papierfabriken. Am Rande sei erwähnt: die Finnen lieben Lakritz und das weltbeste kommt – natürlich – aus KOUVOLA.

15.08.2023   Bei einer Stadtrundfahrt am nächsten Morgen erfuhren wir viel über die Partnerstadt, ihre Geschichte und Bedeutung als wirtschaftlicher Standort. Während wir noch über die Weitläufigkeit und das viele Grün staunten, ging es weiter zum Rundgang durch den alten Ortskern. Der anschließende Besuch im Rathaus zählte zum offiziellen Teil unserer Reise.

Gestärkt durch ein Mittagessen mit Mitgliedern der Stadtverwaltung brachte uns der Bus anschließend nach VERLA. Die 1882 gegründete Kartonfabrik mit ihren Backsteinbauten wurde bereits 1996 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen. Ulf Tütken erzählte uns auf einer historischen Tour durch die Anlagen alles über die Herstellung von Papier und die damaligen Arbeitsbedingungen.

Der Freundschaftsabend fand in INKEROINEN in dem Clubhaus einer Papierfabrik statt – ein reger Gedankenaustausch und gute Gespräche waren garantiert.

Das Programm bot am Mittwoch, 16.8.2023, zunächst in LANGINKOSKI einen Spaziergang an der Fischerhütte des Zaren Alexander III., entlang der wunderschön gelegenen Stromschnellen des Flusses Kymijoki.

Dann folgte ein weitere Spaziergang in KOTKA durch den Kataarinen-Park am Meer. Das Gebiet wurde zu einem riesigen überaus interessantem und abwechslungsreichen Freizeitgelände ausgebaut. Bevor der Besuch im Museum VELLAMO erfolgte, stand ein Mittagessen im Laakonki-Restaurant auf dem Plan. Das Museum bietet mit seiner futuristischen Form und interessanten Fassade seinen Besuchern ein überraschend breites kulturelles Angebot. Ein Muss ist die Besichtigung des ältesten finnischen Eisbrechers TARMO, Baujahr 1907.

Durch weite fruchtbare Landschaften und dichte Wälder bewegten wir uns
am Donnerstag, 17.8.2023, auf zum Teil schnurgeraden Landstraßen zunächst zu einem Teilstück der Salpalinie. Die SALPA oder Suomen Salpa ist eine befstigte Verteidigungslinie längs der Ostgrenze Finnlands.
Spätestens hier wurde uns die unmittelbare Nähe zu Russland eindrücklich bewusst.
Wie aus einem Gemälde von Max Liebermann präsentierte sich anschließend KOTKANIEMI, das Haus und heutige Museum des ehemaligen finnischen Präsidenten Svinhufvud. Ein herrlicher gepflegter Garten und Ausblicke auf den blauen See luden zum Verweilen ein.
Doch uns trieb es weiter. Vorbei an der Stadt LAPPEENRANTA, wo der Saima-Kanal die finnische Seenplatte mit dem finnischen Meerbusen verbindet, zog es uns nach IMATRA.
Hier erwartete die Gruppe zunächst ein hervorragendes spätes Mittagessen im Restaurant Buttenhoff.
Darauf folgte der Höhepunkt des Tages: zwischen Mitte Juni und Ende August ertönt an jedem Tag pünktlich um 18 Uhr für 16 Minuten aus Lautsprechern die Sibelius Musik mit dem Titel „Es kocht der Strom“. Die Schleusen des angestauten Flusses Vuoksi öffnen sich und mit lautem Getöse ergießen sich die Wassermassen über die Staumauer in das ansonsten ausgetrocknete Flussbett.

Am Abend bezogen wir in der ostfinnischen Stadt SAVONLINNA unser Hotel für die nächsten zwei Nächte.

Am Freitag, 18.8.2023, brachte uns unsere unermüdliche Busfahrerin Anni zunächst nach KERIMÄKI. Hier befindet sich die größte Holzkirche der Welt. Eingeweiht im September 1847 verfügt diese evangelisch-lutherische Kirche über 3.400 Sitzplätze; 5.000 Menschen können sich gleichzeitig in der Kirche aufhalten. Frau Dr. Luise Liefländer-Leskinen, Vorsitzende des ssyl.fi, begleitete uns auf dieser Fahrt. Es gab einen regen Informationsaustausch über die Bedeutung der DEUTSCHEN SPRACHE in Finnland.
Vor der abendlichen Freizeit erlebten wir bei herrlichem Wetter eine Bootstour auf dem Saima See und umrundeten die Burg OLAVINLINNA, die bekannteste Sehenswürdigkeit Savonlinnas.

Am Samstag, 19.8.2023, zog es uns weiter, zunächst nach MIKKELI, dem Verwaltungssitz der Region Südsavo und evangelisch-lutherischer Bischofssitz.
Hier begrüßte uns Dr. Marko Marttila, Dekan in der Diözese von Mikkeli. Er zeigte uns den im neugotischen Stil erbauten Dom und erläuterte beim anschließenden Besuch im Domkapitel Struktur und Situation der Kirchen in Finnland.
Anschließend in KENKÄVERO, dem schönsten und größten ehemaligen Pfarrhaus des Landes, am Ufer des Saima Sees gelegen, stärkten wir uns bei Kaffee und Kuchen. In den liebevoll restaurierten Gebäuden erwarteten uns außerdem Ausstellungen über Handarbeiten, Kunsthandwerk und ein Shop mit Designer Artikeln sowie sonstige Produkte aus Haus und Hof.

Das Endziel für diesen Tag war die Universitätsstadt JYVÄSKYLÄ.
Am Ufer des Päijanne Sees befand sich für zwei Nächte unser drittes Hotel.
Nach individuellen Spaziergängen ,durch die Stadt oder am See entlang, trafen wir uns zum Abendessen im Wikinger Restaurant „HARALD“.
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Der Sonntag, 20.8.2023, stand ganz im Zeichen von Alvar Aaalto, dem großen finnischen Architekten, Stadtplaner und Möbeldesigner. Seine zeitlos-schlichten Gebäude, oft im Grünen verborgen, besichtigten wir nicht nur an diesem Tag, sondern sahen sie im Laufe der Reise mehrmals. Wir waren schließlich in Finnland.
Nach einer kleinen Stadtrundfahrt durch JYVÄSKYLÄ fuhren wir zur Halbinsel MUURAME. Dort liegt in einer idyllischen Seenlandschaft von MUURATSALO verborgen im Schatten des Waldes das Sommerhaus von Alvar Aalto. Die Inneneinrichtung, die Fassaden der Holzverkleidungen, die Gestaltung der Ziegelwände, die verschiedenen Ornamente und Konstruktionen stammen aus der Feder von Alvar Aalto. Er selbst bezeichnete das Haus als „Experimental House“. Er arbeitete mit der „Free-form-brick architecture & construction“.
Wir waren zutiefst beeindruckt.
Die Mittagsrast machten wir im Café des Rathauses von SÄYNÄTSALO. Das Gebäude entstand 1949 und wurde wie ein burgartiges Gebäude von Alvar Aalto entworfen.

Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel genossen wir anschließend die Rückfahrt per Boot auf dem PÄIJÄNNE-See, mit reizvollen Ausblicken auf die kleinen zum Teil bewohnten Inseln. Für die Fotografen ein Eldorado.

Fazit von Susanne Drensler: Was bleibt am Ende zu sagen?

– Zunächst ein großes aufrichtiges DANKE an Ingeborg Schunz für die akribische Vorbereitung der Reise;
– ein DANKE an Ulf Tütken für seine Begleitung, besonders für seine Geduld, wenn wir ihn mal wieder mit unseren Fragen bestürmten.

– Die Weite Finnlands mit den Seen, Wiesen, Feldern und unendlichen Wäldern, dazu der strahlend blaue Himmel – wunderschön, an jeder Straßenbiegung ein neues Fotomotiv.

– Die Begegnung mit vielen interessanten Menschen und die Gespräche mit ihnen gaben Einblicke in die finnische Geschichte und die aktuelle  Situation, insbesondere in KOUVOLA.

– Die einheitliche Meinung aller Teilnehmer/innen, spätestens auf dem Rückflug, war:
„Die Reise hat sich gelohnt, war ausgesprochen schön und bereichernd.“

Der folgende Bericht wurde von Gisela Krister geschrieben. Sie hat den Tag als sehr besonders empfunden!

Montag, 21.08.2023 von Jyväskylä nach Helsinki
Am Morgen des 21.08. verließen wir Jyväskylä und fuhren nach Helsinki, der letzten Station unseres Aufenthalts.
Unterwegs besuchten wir die alte Holzkirche von Petäjävesi, deren
Rohbau von 1763 in nur 35 Tagen von Mitgliedern der Gemeinde fertiggestellt wurde. Diese beeindruckende Holzkirche gehört zum Weltkulturerbe und hat eine bewegte Geschichte, die uns eine lustige junge Dame auf Deutsch erzählte. Ihr Problem mit den deutschen Jahreszahlen führte immer wieder zu lustigen Situationen, an denen sie selbst am meisten Spaß hatte. Eine Besonderheit dieser Kirche ist, dass man die Kirchenbänke abschrauben und die Bodenbretter herausnehmen kann. In dem darunterliegenden Hohlraum wurden in den „frostigen Jahreszeiten“ die Verstorbenen solange „tiefgefroren“, bis die Erde wieder aufgetaut war und Gräber ausgehoben werden konnten. Diese Vorstellung kann einem schon eine richtige Gänsehaut machen. Auch die Abbilder der Engel und Evangelisten an der Kanzel machten eher einen schaurigen als schönen Eindruck.
Als wir die Kirche verließen, hatte sich bereits eine beträchtliche Mückenschar zum Großangriff auf uns gesammelt. Anscheinend hatten sie längere Zeit keine adäquaten Opfer gefunden und fielen gnadenlos über uns her. Mit zahlreichen Mückensprays, Mückenstiften und Mückengels gelang es uns, diese gefährliche Situation einigermaßen unbeschadet zu überstehen. In Teamarbeit wurden die Mücken, die uns in den Bus gefolgt waren, erfolgreich vertrieben. Einigen wurde auch ganz der Garaus gemacht. Das Schöne an diesem Ereignis war, dass es nur diese eine Mückenattacke während der ganzen Reise gab und wir wenigstens einmal alle mitgeführten Mückenabwehrmittel einsetzen konnten.

Sozusagen eine win-win Situation, in der Insekten und Menschen beide auf ihre Kosten kamen.
Wir fuhren dann weiter nach Jämsä, wo es die einzige Elchfarm Finnlands gibt. Hier fühlen sich nicht nur die Elche sehr wohl, sondern auch die Menschen: Wir kamen in ein altes, uriges Holzhaus mit langen Bänken und Tischen, die schon liebevoll für uns gedeckt waren. Der junge Besitzer hieß uns herzlich willkommen und erzählte uns einiges über die Geschichte des Hauses. Er erklärte auch die Funktion der vielen Gegenstände, die es im Haus gab, wie z. B. eine lange Stange, die dazu diente, das Dach vom Schnee frei zu machen.
Dann gab es etwas zu essen: Brot mit gesalzener Butter, Kartoffelpüree und Hirschgeschnetzeltes mit Preiselbeeren und Gewürzgurken. Nachdem wir schon kräftig zugelangt hatten, wurden wir noch mit einem Dessert überrascht: zwei leckere Pfannkuchen und ein Kaffee. Das war natürlich viel zu viel, aber in der freundlichen Atmosphäre machte das Essen richtig Spaß. Nach dem Essen freuten sich der Vater und die Köchin des Hauses über ein Bergmannshandtuch, welches Ingeborg Schunz den Gastgebern als Geschenk überreichte.
Dann ging es hinaus zum Elchgehege, in dem eine Elchfamilie schon auf ihr Essen wartete. Wir durften die Elche mit bereit gelegten Ästen füttern, von denen sie sich die Blätter abrissen. Dabei konnte man feststellen, wie stark sie waren. Auch ihre Größe war beeindruckend, so
dass wir froh waren, keines dieser Tiere in freier Wildbahn getroffen zu haben. Anschließend ging es zu den anmutigen und viel zierlicheren Rentieren und zum Damwild. Wir durften sogar ihr Gehege betreten und sie streicheln, was bei den Elchen streng verboten war. Nun gab es auch noch ein ganz gewöhnliches Haustier, das viel Aufmerksamkeit auf sich zog: eine überaus wohlgenährte und wunderschöne schwarzweiße Katze. Sie war sehr fotogen und posierte auf der Terrasse lässig für viele Aufnahmen.
Es fiel uns dann sehr schwer, diesen schönen Ort mit den netten Menschen und den beeindruckenden Tieren zu verlassen. Es war einfach ein ganz tolles Erlebnis!
Die Weiterfahrt mit dem Bus führte westlich am Päijänne See vorbei nach Lahti. Man hätte die ganze 170 Kilometer lange Strecke von Jyväskylä nach Lahti auch mit dem Schiff auf
dem See zurücklegen können. In Lahti beschlossen wir, aufgrund strömenden Regens nicht auszusteigen. Stattdessen hatten wir später die Gelegenheit für eine kleine Pause an einer Autobahnraststätte. In Helsinki vor dem Hotel verabschiedeten wir uns herzlich von unserem
kompetenten Reisebegleiter Ulf Tütken und von unserer zuverlässigen und liebevollen Busfahrerin Anni.

Manfred Krister, der begeistert zu Fuß die Großstadt HELSINKI erkundete, berichtet im folgenden Beitrag darüber!

Dienstag, 22.8.2023 in Helsinki

Schon der uns zur Verfügung gestellte Reiseführer zeigte, dass Helsinki eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten bereithält. Die von unserer Reiseleiterin Ingeborg Schunz zusammengetragenen Sehenswürdigkeiten „Helsinki im Kurz-und Schnellformat“ wurden von unserer Reisegruppe fast alle besucht und besichtigt.

Auf der Busanfahrt am Montag zum Hotel hatten wir die Gelegenheit, den Sibelius Park mit seinem abstrakten und künstlerischen Sibelius-Monument zu besichtigen. Auf der Weiterfahrt zum Hotel erklärte uns unser Reisebegleiter Ulf Tütken die an der Strecke liegenden Highlights, wie den Olympiapark mit seinem Stadion der Olympiade 1952 und dem Aussichtsturm. An dem größten Friedhof Helsinkis, auf dem sich viele Gräber von Prominenten, so auch des ehemaligen Ministerpräsidenten Kekkonen, befinden, kamen wir ebenfalls vorbei.

Unser Hotel Scandic Grand Marina befand sich auf der Katajanokka Halbinsel. Mit dem behutsamen Umbau des denkmalgeschützen ehemaligen Verwaltungsgebäudes der finnischen Staatsbahnen war 2021 ein in Hotel mit etwa 500 Zimmern entstanden.

So hatten wir am Dienstag sehr viele Sehenswürdigkeiten in unmittelbarer Nähe des Hotels. Der Marktplatz ( Kauppatori ) mit seinem Souvenir- und Imbissständen lag sozusagen vor der Haustüre. Von hier aus nutzten einige von uns die Gelegenheit, durch die Markthalle zu schlendern und dann von dort dem Designerviertel einen Besuch abzustatten. Auch die Esplanade mit ihren mondänen Geschäften und Cafés lag direkt hinter dem Marktplatz und war für alle ein Muss.
Am westlichen Ende der Esplanade konnte man dann noch „Stockmann“, das größte und älteste Warenhaus der Stadt, durchstöbern. Von hier aus war es ein kurzer Weg zur weiten Freifläche des Bahnhofplatzes, an dem auch das Finnische Nationaltheater liegt. Links vom Bahnhof war uns die moderne Zentralbibliothek Oodi, das Ende 2018 eröffnete Gebäude mit Büchern, Konferenzräumen, Kinos, Tonstudios und Cafe, besonders empfohlen worden. Wer mochte, konnte dahinter noch die Finlandia Halle in Augenschein nehmen. Wer gut zu Fuß war, machte von hier auf dem Rückweg zum Hotel noch einen Abstecher zum Botanischen Garten auf der rechten Seite des Bahnhofs.

Am Senatsplatz, der weißen Visitenkarte Finnlands und im eigentlichen Zentrum der Hauptstadt gelegen, besichtigten einige von uns die „weiße“ Kathedrale, die 1852 fertiggestellte lutherische Domkirche. Wer dann noch die Kraft dazu hatte, erkletterte den exponierten Hügel auf der Katajanokka Halbinsel mit der sehenswerten roten Uspenski Kathedrale, der größten russisch-orthodoxen Kathedrale Nordeuropas.

Einige von uns wählten andere Highlights aus. So waren die alten Befestigungsanlage auf der Soumenlinna Insel, auf die man mit einer viertelstündigen Fährfahrt kam, eine Besichtigung wert. Vier Mitreisende waren begeistert über eine zweistündige Schiffsrundfahrt durch die wunderschönen vorgelagerten Schären von Helsinki. Auch die Katajanokka Halbinsel, auf der sich unser Hotel befand, bot einiges. So lag hier die Flotte der finnischen Eisbrecher, die hier „übersommert“. Am Nordkai findet man mehrere restaurierte ehemalige Hafenmagazine aus dem 19. Jahrhundert aus rotem Backstein. Die Felsenkirche „Temppeliaukio-Kirche“ stand auch auf dem Zettel einiger Reiseteilnehmer/innen.

Auf den Rundwegen zu den Sehenswürdigkeiten kamen oft zwischen 10 und 15 Kilometern zustande, so dass der Tag gut ausgefüllt war. Die im Hotel zur Verfügung stehenden kostenlosen Fahrräder hätten den Aktionsradius erheblich vergrößert. Diese wurden jedoch nicht genutzt, weil so viel Sehenswürdigkeiten gut zu Fuß zu erreichen waren.
Die Tapfersten von uns haben es sogar geschafft, zu Fuß bis zum Olympiagelände zu kommen. Hier bewunderten sie die Statue des unbekleideten finnischen Langstreckenläufers Paavo Nurmi. Der Ausnahmeläufer hatte in den 20iger Jahren mehrere Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen für Finnland gewonnen. Auf dem Olympiaturm genossen zwei von uns die wunderbare Aussicht auf Helsinki. So wurden sie für den 22 Kilometer langen Fußweg belohnt.

Aufgrund des schönen sonnigen bis wolkigen Wetters mit 20 Grad wurde die Museen von unserer Reisegruppe nur wenig besucht. Das moderne Stadtmuseum am Senatsplatz war Ziel einer Besucherin.
Auch der Sauna und dem dazugehörigen Freiluftschwimmbecken am Rande des Marktplatzes wurde von einer Mitreisenden ein Besuch abgestattet.

Die Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gestalteten sich schwierig, weil es keine Tickets in den Bussen, Bahnen und Fähren mehr zu kaufen gab. Das Bezahlsystem der Ticketautomaten war äußerst undurchsichtig. Aber es gab „ Einzeltickets“ und „Tagestickets“, auch in sogenannten „R-Kioskis“, die man aber erst finden musste. So soll im Einzelfall auch schon mal eine/r Mitreisende/r ohne Ticket gefahren sein.

Als Resümee bleibt festzuhalten:
Helsinki ist eine Reise wert und man kann dort auch mehrere Tage gestalten. Es gibt unzählige Cafés und Restaurants mit hervorragender Qualität. Allerdings sind sie meist sehr hochpreisig. Eine preiswerte Alternative boten die Imbissstände auf dem Marktplatz am Hafen. Hier konnte man finnische Fischspezialitäten bekommen.

Fazit zur Reise:

Als Kompetenzteamleiterin für KOUVOLA war es meine 3te geplante Reise in unsere Partnerstadt in Südfinnland. Ich darf sagen, ich habe mit dieser Rundreise nicht nur das „Herz“ von Finnland besucht, sondern auch bei allen Mitreisenden das Herz für das Land im hohen Norden, für die Natur und Kultur, und nicht zuletzt für die Menschen geöffnet.
Ingeborg Schunz